Blasenrisiko für Eigenheime in Zürich ist hoch
Frankfurt, Toronto und Hongkong führen den weltweiten Index des Blasenrisikos für Eigenheime an. Doch auch München und Zürich hält die UBS für stark überbewertet. In Genf sieht die Grossbank ebenfalls starke Ungleichgewichte.
Das weltweite Blasenrisiko für Eigenheime ist im vergangenen Jahr im Durchschnitt der analysierten Grossstädte um 6 Prozent gestiegen. In allen analysierten Städten ausser Mailand, Paris, New York und San Francisco sind die Eigenheimpreise gestiegen, in fünf Städten sogar zweistellig. Auch das potenzielle Ausmass einer Preiskorrektur sei grösser geworden. Das zeigt der UBS Global Real Estate Bubble Index 2021. Diese jährliche Studie wird vom Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management erstellt.
Am höchsten ist das aktuelle Risiko, dass die Immobilienblase platzt, demnach in Frankfurt, Toronto und Hongkong. Hohe Risiken bestünden laut einer zusammenfassenden Medienmitteilung auch in München und Zürich. Vancouver, Stockholm, Amsterdam und Paris seien ebenso überbewertet wie alle fünf untersuchten Städte aus den USA. Auch in Genf, Tokio, Sydney, London, Moskau, Tel Aviv und Singapur sieht die UBS starke Ungleichgewichte.
Madrid, Mailand und Warschau seien dagegen weiterhin fair bewertet. Als einzigen unterbewerteten Markt nennt UBS demnach Dubai. Er ist auch der einzige, der in eine tiefere Kategorie als im Vorjahr eingestuft wurde.
Die Gründe für den weltweiten Preisanstieg liegen laut UBS neben der Corona-Pandemie bei den weiter verbesserten Finanzierungsbedingungen. Teilweise seien sogar die Kreditvergabestandards für Eigenheimkäufer gelockert worden. Ausserdem hätten höhere Sparquoten und wachsende Aktienmärkte zusätzliches Eigenkapital freigesetzt.
Gleichzeitig müssten Haushalte immer grössere Kredite aufnehmen, um mit den steigenden Preisen mithalten zu können. Trotzdem lägen Verschuldungsgrad und Kreditwachstum in vielen Ländern noch immer weit unter ihren historischen Höchstständen. Deshalb erwartet die UBS vorerst keine grösseren Disruptionen an den weltweiten Finanzmärkten. Die Nachfrageverschiebung hin zu nicht-städtischen Gebieten lasse aber „eine lange Durststrecke für die städtischen Wohnungsmärkte“ wahrscheinlicher werden.