5 Prozent weniger Autos auf Luzerns Strassen
Mit dem «Gesamtverkehrskonzept Agglomerationszentrum Luzern» sollen die Staus zu den Stosszeiten in der Stadt reduziert und der öffentliche Verkehr ausgebaut werden.
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Experten schätzen, dass die Mobilität in Luzern bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent zunimmt. Um diese Zunahme zu bewältigen, wird ab Frühling 2020
das «Gesamtverkehrskonzept Agglomerationszentrum Luzern» umgesetzt. Das Gesamtverkehrskonzept wurde gemeinsam von der Stadt Luzern, dem Kanton Luzern, dem Verkehrsverbund Luzern und dem Gemeindeverband LuzernPlus entwickelt. Dabei soll die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden erhöht, der Bus-, Velo- und Fussverkehr ausgebaut und die Aufenthalts- und Lebensqualität im Agglomerationszentrum erhöht werden.
Staus bilden sich in der Luzerner Innenstadt vor allem zu den Hauptverkehrszeiten. Autolenker weichen dann gerne auf Quartierstrassen aus, was die Lebensqualität und Verkehrssicherheit der Anwohner beeinträchtigt. Das Problem: Aufgrund der Topografie können in Luzern keine neuen und auch keine breiteren Strassen gebaut werden. Wie Verkehrsmodelle zeigen, würde der Verkehr auch zu den Stosszeiten fliessen, wenn 5 Prozent weniger Autos auf den Hauptstrassen unterwegs wären.
Damit dieser Prozentsatz erreicht wird, richtet die Stadt neben den bereits vierzehn bestehenden neun weitere Dosierstellen auf Quartiersstrassen ein. So müssen sich Autolenker bei den Einfahrten auf die Hauptstrassen einige Minuten gedulden, bis die Ampeln auf grün schalten. Zudem werden neu fünf zusätzliche Parkhausausfahrten zwischen 17 und 19 Uhr mit Ampeln gesteuert, wie dies bereits seit längerem erfolgreich beim Bahnhof-Parking gehandhabt wird.
Separate Busspuren, neue Busschleusen und Fahrbahnhaltestellen
Sensoren erfassen zu jeder Zeit das Verkehrsaufkommen der Stadt Luzern. Zeichnet sich eine Stautendenz ab, greifen automatisch die Dosierprogramme, und zwar von innen nach aussen: Zunächst wird der Verkehr in unmittelbarer Nähe des Staus dosiert. Löst sich der Stau dadurch nicht auf, werden weiter entfernte Dosieranlagen dazugeschaltet. Ausserdem wird der öffentliche Verkehr konsequent gefördert: Der Busverkehr wird ausgebaut und beschleunigt. Im Vergleich zu heute soll der öffentliche Verkehr bis zum Jahr 2030 einen Kapazitätsausbau von 60 bis 70 Prozent erfahren.
Dies beispielsweise mit Hilfe einer separaten Busspur auf der Alpenstrasse, zusätzlichen vier Busschleusen, wie es unter anderem an der Luzernerstrasse (Grenzhof) geplant ist, oder auch neuen Fahrbahnhaltestellen – so zum Beispiel an der Zürichstrasse. In der zu den Stosszeiten stark frequentierten Dreilindenstrasse ist hingegen kein Platz für eine Busspur: Hier soll der Autoverkehr während der Hauptverkehrszeit auf die Adligenswilerstrasse umgeleitet werden. Geplant sind zudem der Einsatz grösserer Busse, ein erhöhter Fahrplantakt sowie neue Buslinien. Ein weiteres Projekt sieht eine verkehrsfreie Bahnhofstrasse vor.
Die Massnahmen wurden in zwei Prioritäten unterteilt. Die 27 Massnahmen erster Priorität werden ab 2020 umgesetzt. Frühestens ein halbes Jahr nach der Umsetzung wird deren Erfolg kontrolliert. Wenn nötig, werden dann die Massnahmen zweiter Priorität wie zum Beispiel die «Dosieranlage Bundesplatz», «Einfahrtssperre Hirschmattstrasse», «neue Verkehrsführung Pilatusplatz mit Dosierung Parkhaus Kesselturm» oder «Vereinfachung Knoten Hirschengraben» realisiert.
Die Gesamtkosten der Massnahmen in erster Priorität werden auf 3,3 Millionen Franken geschätzt, wie Thomas Karrer von Tiefbauamt Stadt Luzern sagt. Die Stadt Luzern steuert dazu 1,46 Millionen Franken bei. ■
Info-Box
Weitere Informationen über das Gesamtverkehrskonzept unter gvk.stadtluzern.ch oder bei Thomas Karrer, Stadt Luzern, Tiefbauamt, Industriestrasse 6, 6005 Luzern