Aerogel Architecture Award 2024 zeichnet innovative Projekte aus
Am 12. Juli 2024 wurden auf dem Empa-Campus die Gewinner des vierten «Aerogel Architecture Award» bekannt gegeben. Sechs Projekte in den Kategorien «Realisierte Lösungen» und «Studierendenprojekte» zeigten beeindruckende Anwendungen von Aerogel-Materialien im Bauwesen und überzeugten die Jury durch ihre Effizienz und Kreativität.
Der diesjährige «Aerogel Architecture Award» suchte Projekte, die das Potenzial des hochleistungsfähigen Dämmmaterials Aerogel in der Architektur und im Bauwesen demonstrieren. In der Kategorie «Realisierte Projekte» setzte sich das Sanierungsprojekt «Stringi-Stringi» aus Livorno, Italien, durch. Das vom Architekturbüro SB Ingegneria betreute Projekt optimierte ein schlecht isoliertes Gebäude aus dem Jahr 1939 durch fünf entscheidende Maßnahmen: Dachisolierung, Fassadensanierung, Umstellung der Heizung auf Wärmepumpe, Installation einer Photovoltaik-Anlage und Erneuerung der Fenster mit Aerogel-Dichtung. Der flexible Einsatz von Aerogel ermöglichte die energetische Aufwertung der Fassade, ohne das historische Erscheinungsbild zu verändern.
Innovative Sanierungskonzepte
Den zweiten Platz belegte der Kindergarten Eversbuschstrasse in München, dessen 120 Jahre altes Gebäude mit einfachen Mitteln und Aerogel-Materialien in einen Integrationskindergarten umgewandelt wurde. Das Projekt fokussierte auf die Wiederverwendung vorhandener Strukturen und Materialien, wobei Aerogel maximale Wärmedämmung und gestalterische Freiheit bot. Auf dem dritten Platz landete das Andreas-Schubert-Gebäude der Technischen Universität Dresden. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde mit einer 50 mm dicken Aerogel-Dämmung versehen und energetisch optimiert, während die charakteristische Fassade erhalten blieb.
Visionäre Studierendenprojekte
In der Kategorie «Studierendenprojekte» gewann das brasilianische Duo Amanda Sayuri Hashimoto und Guilherme Pinheiro e Silva mit ihrem Projekt «Tassi Museum». Sie planen die Renovierung des durch einen Brand beschädigten «Hotel Tassi» in Curitiba und dessen Umwandlung in ein Museum. Aerogel-Isolation an der Fassade und eine Überdachung des Innenhofs aus Aerogel-Schichten innerhalb von Glasscheiben verbessern die Energieeffizienz, ohne die historische Substanz zu beeinträchtigen.
Kreative Ansätze für soziale Architektur
Den zweiten Rang belegte Patricia Malota aus Polen mit ihrem Entwurf für ein städtisches Zentrum für psychische Gesundheit in Krakau. Ihr Konzept nutzt lichtdurchlässige Aerogel-Fassaden, um eine helle, einladende Atmosphäre zu schaffen. Den dritten Platz errangen Michael Chang und Adrian Corbey von der Harvard University mit ihrem «Aeroblock»-Projekt. Sie schlugen eine zeitgemäße Isolierung für die Glasfassade des Carpenter Centers for Visual Arts vor, ohne die ikonische Optik des Gebäudes zu beeinträchtigen.
Weitere Informationen zu allen eingereichten Projekten sind auf der Website der Empa verfügbar.