Aargauer Wald speichert aktuell 40 Millionen Tonnen CO2
Eine Studie des Aargauer Departements Bau, Verkehr und Umwelt zeigt, dass der Wald erheblich zur CO₂-Bilanz beitragen kann. Durch naturnahe Bewirtschaftung und verstärkte Kaskadennutzung von Holz lassen sich langfristige CO₂-Speicherungen erreichen und Emissionen um bis zu 3,7 Prozent senken.
Die Abteilung Wald des Aargauer Departements Bau, Verkehr und Umwelt hat den Beitrag des Aargauer Walds zur CO2-Bilanz des Kantons untersucht. „Der Wald leistet bereits heute einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag, um das Ziel Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen, das Potenzial ist aber noch nicht ausgeschöpft“, schreibt das Departement in einer Mitteilung zur entsprechenden Studie. Als wesentliche Akteure für Verbesserungen hat die Studie Waldwirtschaft, Holzverarbeitung und Bauwirtschaft identifiziert.
Der Waldwirtschaft kommt dabei die grösste Bedeutung zu. Aktuell speichert der Aargauer Wald 40 Millionen Tonnen CO2, heisst es in der Mitteilung. Dies entspreche „ziemlich genau den heutigen jährlichen inländischen Gesamtemissionen“. Diese langfristige Speicherung von CO2 muss nach Ansicht der Studienverfassenden durch naturnahe Bewirtschaftung, Bodenschutz und langfristige Anpassung der Wälder an den Klimawandel gestützt werden.
Holzverarbeitung und Bauwirtschaft können in geringerem Masse zu Verbesserungen beitragen. Die Modellierung eines CO2-optimierten Szenarios hat gezeigt, dass gestärkte Kaskadennutzung der Ressource Holz bis 2100 zusätzlich bis zu 11,1 Tonnen CO2 speichern oder vermeiden kann. Dies entspricht einer jährlichen Senkung der Emissionen im Kanton Aargau um bis zu 3,7 Prozent. Unter Kaskadennutzung wird der mehrmalige Einsatz des Rohstoffes Holz in einer Kreislaufwirtschaft verstanden. Wird dieselbe Menge an Holz hingegen direkt zur Energiegewinnung verwendet, reduziert sich der Beitrag auf 6,5 Millionen Tonnen oder maximal 2,2 Prozent CO2-Reduktion.